Chemnitzer Mikwe

Der sensationelle Fund fand ein breites und starkes Echo.
Doch in die Freude darüber mischte sich bald die Sorge um das Bewahren dieses Kulturguts.
Die alten Mauern mussten in einer Betonhülle gesichert werden, aber zuvor wurde alles sorgfältig dokumentiert.

Die Grabung wird derzeit im Landesamt für Archäologie Sachsen wissenschaftlich ausgewertet; eine erste Publikation ist in "ARCHAEO" Heft 19 im Frühjahr 2023 erschienen. Der Arbeitskreis Geschichte der AG Mikwe Chemnitz bearbeitet die Quellen zur Johannisvorstadt.

Uns beschäftigen die vielen noch offenen Fragen, aber vor allem, wie künftig dieses Bodendenkmal im Untergeschoss des neuen Einkaufszentrums angemessen präsentiert werden kann.

Nützliche  Links
  • Website der Stadt Chemnitz: 'Unsere Stadt' > 'Geschichte' > 'Historische Mikwe'
  • Videoclip zur Bedeutung des Funds (Februar 2022; 3 ½ Minuten)
  • Amtsblatt Chemnitz: In der Reihe "Macher der Woche" wurde im September 2023 die Arbeitsgruppe Chemnitzer Mikwe vorgestellt.
    • Das Interview unter dem Titel „Versteckt im Beton-Kokon“ mit unserem Mitglied Dr. Thomas Schuler finden sie hier
    • und hier das Video (2 Minuten) dazu.

Bei einer Rettungsgrabung wurde ein jüdisches Ritualbad gefunden. Es ist zwischen 15. und 18. Jh. zu datieren und lag damals außerhalb der Stadtmauern. 

Das Ritualbad (Mikwe) besteht aus dem Tauchbad und einem Vorraum zum Auskleiden. Das runde Reservoir dient zur Regulierung des Wasserstands.

Diese Mikwe ist einzigartig in Sachsen. Sie zeugt von jüdischen Spuren in Chemnitz in einer Zeit, als hier keine Ansiedlung erlaubt war.

Aus konservatorischen Gründen wurde der Fund wieder verfüllt. Die Mikwe bleibt bis etwa 2030 in einer Betonhülle gesichert.  

Wir hoffen auf eine langfristige Präsentation, aber wir wollen auch jetzt schon diesem Denkmal öffentliche Geltung verschaffen.  

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Vieles ist noch unklar ...