Aktuell:
Am 11. Mai um 18 Uhr wird die Ausstellung "Die Chemnitzer Mikwe - das Unsichtbare sichtbar machen" eröffnet.
Das musikalische Programm wird präsentiert von "Tage der jüdischen Kultur". Pina Bettina Rücker, Leipzig (Klangschalen, mit Wasser gefüllt) und Barbara Gita, Berlin (Shofar, mit elektronischen Effekten) werden die Veranstaltung mit improvisierten Klanginstallationen bereichern.
Pina Bettina Rücker ist
Klangkünstlerin und Musikerin. Sie arbeitet mit
Quarztiegeln aus der
Halbleiterindustrie, die sie zu analogen Instrumenten transformiert und als
„klingende Brutstätten des
Siliziumzeitalters"
begreift. Ihre Performances verbinden spekulative
Klangforschung,
technohistorisches Materialwissen und körperlich
erfahrbare Tiefe.
Barbara Gita spricht durch ein Shofar, das durch Maschinen, die für Ungehorsam gebaut wurden, aufgebrochen und neu verkabelt wurde. Sie verwandelt sakrale Objekte in abstrakte Signale, Erinnerungen in Impulse. Irgendwo zwischen Klangkunst und paralleler Folklore.
Zusammen begeben sich die beiden in das Spannungsfeld von Tradition und Moderne, Geschichte und Zukunft in den Medien Wasser und Wind, die durch Elektrizität animiert werden.
Am 20. Mai um 18 Uhr wird Frau Marina Charnis aus Leipzig über "Die Bedeutung der Mikwe in der religiösen Praxis des Judentums" sprechen.
Der Vortrag findet in der Jüdischen Gemeinde Chemnitz (Webergasse 3) statt. Da dort die Platzkapazität sehr beschränkt ist, ist eine Voranmeldung unbedingt erforderlich: info@mikwe-chemnitz.de
Diese Veranstaltung ist ein Angebot im Rahmen der „Tage der spirituellen Orte“, organisiert von der "Kulturkirche 2025".
Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern der Kulturhauptstadt Europas diese herausragende archäologische Entdeckung zeigen.
Mehrere Ausstellungen werden zu sehen sein, ergänzt durch Veranstaltungen, Projekte und eine Broschüre.
© Landesamt für Archäologie Sachsen; Luftbild: R. Heynowski, andere: C. Heiermann
Im Februar 2022 machten die Archäologen eine
überraschende Entdeckung in Chemnitz:
Sie stießen auf ein jüdisches Ritualbad (Mikwe).
Dies war eine Sensation, denn es war der erste archäologische
Fund einer Mikwe in Sachsen.
Das Ritualbad gibt zudem den Historikern Rätsel auf, denn es
stammt aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.
In dieser Zeit durften sich jedoch Juden in Sachsen gar nicht
niederlassen;
lediglich in Dresden und Leipzig war es gestattet.
Die Mikwe musste aus
Sicherheitsgründen wieder verfüllt werden;
erst in einigen Jahren ist an eine Präsentation zu
denken.
Deshalb will diese Website die Chemnitzer Mikwe im Bewusstsein
der Öffentlichkeit bewahren.
Hier erfahren Sie Näheres zu
diesem wichtigen archäologischen Fund und zu
seinem Hintergrund:
dem Umfeld in Chemnitz wie
auch der religiösen Bedeutung
und Bauweise der
Mikwe.