Ein erstaunlicher Fund

© Landesamt für Archäologie Sachsen, R. Heynowski,

Auf dem Großparkplatz Ecke Bahnhofstraße / Augustusburger Straße soll ja die „neue Johannisvorstadt“ entstehen. Zur Bauvorbereitung war eine Rettungsgrabung (siehe Abb.) erforderlich, die vom Landesamt für Archäologie Sachsen durchgeführt und von Peter Hiptmair geleitet wurde. Zunächst legte man die recht gut erhaltenen Kellermauern des Gasthofs „Goldner Anker“ (siehe Abb.) frei und fand einiges an gastronomischem Inventar.

© Landesamt für Archäologie Sachsen, C. Heiermann

Blick über die Grabungsfläche (mit dem Schutzzelt über der Mikwe)

  • Blick zur Bahnhofstaße
  • Blick zur Zentralhaltstelle
  • Blick zur Johanniskirche
  • Blick zur Brückenstraße

Fotos: S. Weingart (mit freundlicher Genehmigung des LfA Sachsen)


Die große Überraschung

Unter dieser Anlage stießen die Archäologen auf einen kleinen Keller und einen unerwarteten Befund: die Reste einer Mikwe (siehe Abb.). Sie kann derzeit nur sehr grob in die Zeit zwischen dem 15. und 18. Jh. datiert werden, also genau in jene Jahrhunderte, in den es in Chemnitz keine jüdische Ansiedlung gegeben haben dürfte. Diese Entdeckung hat daher die Historiker sehr überrascht, aber sie ist auch für Archäologen bedeutsam, denn in Sachsen wurde bisher keine Mikwe aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit gefunden. Entsprechend groß war das nationale und internationale Echo auf diesen Fund.

© Landesamt für Archäologie Sachsen, C. Heiermann