Juden war es vom
15. bis ins 19. Jahrhundert nicht gestattet, sich in Chemnitz
niederzulassen;
bisher fand man auch kaum Spuren von jüdischem Leben.
Die unscheinbaren Mauern der Mikwe haben uns eines Besseren
belehrt.
Nun gilt es, den Kontext des Ritualbads zu erforschen und es
neu einzuordnen in die Geschichte der Stadt und Region.
Alte Mikwen lagen fast immer innerhalb der Stadtmauern. Die Chemnitzer Mikwe befand sich jedoch in der Johannisvorstadt an einer Ausfallstraße. Lokalhistoriker kümmern sich jetzt darum, mehr über das Grundstück an der Gablenzbrücke und dessen einstige Bewohner herauszufinden. Die spätere Nutzung ist wohlbekannt: vom Gasthof zum Goldnen Anker bis zum Johanniskarree.
Viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben das Areal in guter Erinnerung, denn hier stand ein beliebter Gasthof mit Sommergarten, der markant an einer Gabelung zweier Ausfallstraßen lag.